Ich fotografiere nicht
Kirschblüten im Frühling


Gewiss sehe ich sie wieder
Im nächsten Jahr


Aber was
Wenn nicht.

Traumlos erwacht mit
Geschlossenen Augen und
Krustensinnen


Sie gossen mir Mist
In den Hals verkorkten
Die Atmung am Tag


Nachts
Befragte ich das
Sogenannte Leben


Wie hälst du mich?

Du gehst immer schlechter
Deine Knochen spröde
Dünne Kalkschichten halten dein Mark

Du optimierst dein Gebrechen
Verwaltest dich risikoarm
Verklärst deine Schwächen

Weißt du nicht
Dass Gelenke wachsen dort
Wo es bricht

Wirst du es wagen

Oder nicht.

Der schöne Schein

Eine Zusammenarbeit von Anton G. Leitner und David Westphal

Da ist etwas wo

Ich kann doch nicht wie

Warum eigentlich

Nicht.

Was für eine Zeit

2 totale Kriege

1 deutscher Herbst

Plötzlich Wende und

Nichts dazu gelernt
Nichts gelernt
Nichts

Die fragmentarische Welt wie sie nicht ist

Für Nietzsche

Im Regen verbirgt sich
Hinter seiner Unscheinbarkeit
Die einzige Wahrheit

Du gehst raus
Hörst das Prasseln
Spürst die Kühle

Und vielleicht das erste Mal
Weißt du.

Schabernack

In Scharen nackt
Wir starren Nachts
Ein Star der lacht
Zwecks Schabernack

Die nackte Schar
Ist starr vor Schreck
Der Star, er kackt
Auf Schabernack

Schluckauf

Ich habe einen Schluckauf
Ich schlucke auf ich schlucke ab
Ich habe einen Lebenslauf
Ich schluck ihn runter ich kotz ihn aus
Ich sehe eine Pfütze
In dieser Pfütze seh ich Stücke
Biologische Monographische
Monolithisch steh ich darauf
Ich steh in dieser Pfütze
Ziehe kreise in die Grütze
Drapiere alles zeitgemäß
Bekomme einen Harten
Von meinem steilen Gesäß
Ich setze mich darein
Und fang schon wieder an zu Spein
Diesmal bin ich klüger
Ich fange alles auf
Ich führe es mir wieder
Mit einem Schlauche ein
Jetzt fühle ich mich gut
Mein Lebenslauf geht steil Bergauf
Eines ist mir sicher
Qualifikation: Speichellecker

Mein Zwerchfell gibt noch keine Ruh
Ich schlucke auf ich schlucke ab
Mein Leben läuft den Gully runter
Schon vorbei
Was bleibt ist dieser Ekelfleck
Es ekelt mich doch bis zuletzt
Hät ich nur alles drin behalten
Gelebt hät ich bis zu den Falten
Hät andern Innen offenbart
Statt offen andre zu belügen
Damit ich meine Kreise dreh
Mir einer von mir selber steht

Und niemand niemand mich versteht
Weil ich mich nie hab selbst geliebt

Tattoo

Mit einem Skalpell
Hätte ich dir gerne eine
Deiner vollen Blüten
Vom Rest deines Armes
Abgetrennt
Gepresst, geliebt
Für immer