Nach einer Weile
Heidi: Also so gut war es seit Wochen nicht.
Renz: Aber die Schmerzen sind noch da?
Heidi: Sie sind nicht ganz weg, aber ich kann meinen Kopf viel besser bewegen als vorher. Das ist ja Irre!
Renz (scherzend bestimmt): Nein, du bist nicht irre!
Heidi: Aber wirklich, so gut war es schon lange nicht mehr.
Renz (unbefriedigt): Aber die Schmerzen sind noch da?
Heidi: Ja.
Renz: wo genau?
Heidi ringt nach Worten, die Renz noch nicht gehört hat und führt ihre Finger wieder über die linke Schulter-Nackenpartie
Heidi: Hier so am Nacken. Der Muskelstrang ist da noch so stark spürbar.
Renz: Dann tu mal das, was ich dir sage.
Heidi bereitet sich vor
Renz: Kopf nach links drehen –
Heidi dreht ihren Kopf nach links
Renz: Kopf nach rechts drehen –
Heidi dreht ihren Kopf nach rechts
Renz: Kopf nach oben –
Heidi schiebt ihr Gesicht zur Decke
Renz: Kopf nach unten –
Heidi senkt sich demütig zu Boden
Renz: Wie ist es nun?
Heidi spürt nach
Heidi: Doch ist noch da, aber wirklich: so gut war es ewig nicht!
Renz (sichtlich unzufrieden, aber guter Dinge): Dann müssen wir noch nachbessern. Lass uns Händchen halten.
Chor: gelächter
Renz: Ja, da mach ich immer einen Witz, aber das ist besonders wichtig für die Verbindung. Ich mach das nicht nur, weil ich gerne Händchen halte.
Renz nimmt diesmal nur ihre beiden Zeigefinger, bereitet sich auf seine Trance vor
Renz: Nochmal bitte all eure Herzensliebe an Heidi. Schließ die Augen.
Einige Augenblicke später
Renz: Wie ist es jetzt?
Heidi reckt ihren Kopf in alle Richtungen
Heidi: Also es tut schon noch –
Renz springt auf, stellt sich zur ihrer Rechten
Renz: Wo genau?
Heidi (deutend): Hier so, der Nackenstrang.
Renz legt andächtig seine Hand auf ihren linken Nackenmuskel und nimmt dabei Heidis kleinen Finger ihrer linken Hand in seine rechte Hand. Er schließt die Augen, sie tut es ihm gleich. Nach einer kurzen Weile wechselt er vom kleinen Finger auf den Ringfinger, dann auf den Mittelfinger und schließlich auf den Zeigefinger. Weitere Zeit vergeht. Beide öffnen die Augen, er lässt von ihr ab in Hoffnung
Renz: Wie ist es nun?
Heidi (prüfend): Nein, also vielleicht ein bisschen besser, aber ernsthaft: so gut war es noch nie. Das ist der Hammer!
Renz: Nein, du bist auch kein Hammer. Manchmal braucht der Kopf noch etwas, bis er merkt, dass der Geist gesund ist. Du bist gesund!
Heid: Irre – Wow.
Renz: Danke Heidi und danke euch für die Herzensliebe! Wir konnten Heidi helfen kraft Ihrerselbst und dank Gott.
Ich kann jetzt noch was erzählen oder sollen wir gleich eine fantastische Meditation machen?
Heidi integriert sich nach einem letzten Händedruck währenddessen in den Chor zurück
Frau aus Chor: Erzählen.
Renz: Mh?
Frau und Mann aus Chor: Erzählen sie doch noch was, ich würde –
Renz: Meditation?
Frau aus Chor: Ja, Meditation.
Chor (einstimmend): Ja, Meditation.
Akt 3
Renz geht zu einem billig aussehenden Abspielgerät, welches seine zertifizierte Meditationsmusik bereits in CD-Form enthält. Er schaltet es an, dreht auf. Es klappert, knarzt in den Ohren. Vom Rücken her hält der Messelärm dagegen.
Renz: Ist das laut genug?
Chor: stummes Nicken
Renz: Wir setzen uns entspannt hin, mit gerader Wirbelsäule. Wir erden unsere Füße ganz bewusst. Jeder von euch formuliert nun einen Wunsch, einen Auftrag. Ihr müsst ihn niemandem verraten.
Mit markiger Stimme, österreichischer Dialekt, ist Renz versucht, sich zwischen dem Lärm bemerkbar zu machen. Er redet von unserem schweren Körper, von den Regenbogenfarben, die der Chor sich vorstellen solle –
Renz: fantastisches „Arange“, ein kräftiges Rot, ein leuchtendes gelb – und schließlich: ein göttliches Violett. Wir versinken in diesem Violett. Wir erheben unseren Geist zu diesem Violett. Nun stehen wir vor der Himmelspforte. Wir klopfen an.
Renz beschreibt, wie wir eintreten, was es dort alles schönes gibt – er scheint wohl häufiger dort zu sein –, wie wir dort geheilt werden. Dann gilt es, die Rückreise anzutreten. Wir durchlaufen alles noch einmal rückwärts – die Pforte, den Regenbogen – und kehren schließlich in unseren Körper zurück
Renz: Nun macht jeder nach eigenem belieben die Augen auf, damit ist unsere göttliche Meditation beendet.
Renz dreht die Musik ab
Renz: Ich hoffe, es geht euch allen gut – besser als vorher. Ich mach das schon ganz lang. Ich wollte euch teilhaben lassen an meiner Lebens- und Heilerfahrung. Denkt daran, was man auch im Alltag machen kann. Was jeder so für Hintergründe hat. Positives Denken ist auch positives Leben. Wenn ein Auto euch schneidet „ah dieser Idiot!“, aber wer zieht den Kürzeren? Vielleicht hatte er einen üblen Tag. Auch die vielen Bildschirme, das ist alles Stress, der macht krank. Man muss jetzt nicht aufs Handy verzichten, ich habe auch eines,
Renz zeigt sein eigenes, altes Handy hervor, auf dem ein ungewöhnliches Symbol prankt. Im Nachhinein stellt sich heraus, es handelt sich dabei um eine Energiekarte, die die schlechte Energie des Handys absorbiert.
Renz: etwas älter – aber Strahlungsärmer. Gibt es noch Fragen?
Mann aus Chor: Vor ihrer Heilung haben sie da so ein Gerät benutzt. Um was handelt es sich dabei?
Renz: Das ist ein MED-Tensor, der macht die Schmerzen sichtbar. Weitere Fragen?
Keine Fragen
Renz: Dann wünsche ich noch einen schönen Abend, kommt vorbei an meinem Stand noch bis 19 Uhr.
Renz packt ein und ab.